Tylucyl 200 ad us. vet.[R][E], Injektionslösung |
Kompendium der Tierarzneimittel der Schweiz |
|
|
HINWEIS: Exportspezialität (Nur für den Vertrieb im Ausland zugelassen)!
1 | BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS |
Tylucyl 200 ad us. vet., Injektionslösung für Rinder, Kälber und Schweine
2 | QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG |
1 ml enthält:
Wirkstoff:
Tylosin 200 mg
Sonstiger Bestandteil:
Benzylalkohol (E1519) 40 mg
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
Blass gelbliche bis bernsteinfarbene Injektionslösung.
Rinder, Kälber und Schweine
4.2 | Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en) |
Makrolid-Antibiotikum zur Behandlung von Infektionen mit Mykoplasmen und grampositiven Erregern bei Rindern, Kälbern und Schweinen.
Nicht anwenden bei Überempfindlichkeit gegenüber Bestandteilen von Tylucyl 200 ad us. vet. oder anderen Makroliden.
Nicht anwenden bei Resistenz gegen Tylosin bzw. Kreuzresistenz gegen andere Makrolid-Antibiotika (MLS-Resistenz).
Nicht bei Pferden anwenden.
4.4 | Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart |
Keine.
4.5 | Besondere Warnhinweise für die Anwendung |
Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Anwendung bei Tieren
Überdosierungen bei neugeborenen Ferkeln können zu Schockreaktionen führen.
Bei wiederholten Injektionen verschiedene Injektionsstellen wählen.
Die Anwendung des Tierarzneimittels sollte unter Berücksichtigung eines Antibiogramms und entsprechend den offiziellen Regelungen zum Einsatz von Antibiotika erfolgen.
Besondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender
Bei versehentlicher Selbstinjektion ist unverzüglich ein Arzt zu Rate zu ziehen.
Im Fall einer Hautexposition waschen Sie das betroffene Hautareal sofort mit Wasser und Seife ab.
Im Fall einer Augenexposition spülen Sie die Augen sofort mit reichlich frischem Wasser aus.
Tylosin kann Irritationen verursachen. Makrolide, wie auch Tylosin, können Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergie) als Folge von Injektion, Inhalation, Indigestion oder Haut bzw. Augenkontakt auslösen. Überempfindlichkeitsreaktionen auf Tylosin können zu Kreuzreaktionen mit anderen Makroliden führen und umgekehrt. Gelegentlich können allergische Reaktionen gegenüber diesen Substanzen schwerwiegend sein. Ein Anschwellen des Gesichts, der Lippen und der Augenlieder oder Atemschwierigkeiten sind schwerwiegendere Symptome und erfordern dringend ärztliche Hilfe.
Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden oder das Tierarzneimittel vorsichtig anwenden.
4.6 | Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) |
VetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstatten
Nach intramuskulärer Injektion von Tylosin ist mit starker Reizung und lokaler Gewebsdestruktion (demarkierten Nekrosen) zu rechnen, die in ihren Umbauvorgängen bis zu 30 Tage nachweisbar sind.
Allergische Reaktionen können auftreten.
Bei Schweinen können vereinzelt Oedeme der rektalen Schleimhaut mit leichtem Vorfall des Enddarms, Diarrhoe, Erythem und Pruritus auftreten, die jedoch nach Absetzen des Präparates wieder abklingen.
4.7 | Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode |
Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und der Laktation ist nicht belegt.
Nur anwenden nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt.
4.8 | Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen |
Keine bekannt.
4.9 | Dosierung und Art der Anwendung |
Die Injektionslösung ist intramuskulär oder bei Rindern auch langsam i.v. zu applizieren.
Bei Schweinen nicht mehr als 5 ml pro Injektionsstelle verabreichen.
Rinder, Kälber, Schweine, Läufer, Ferkel:
0,5 ml Tylucyl 200 ad us. vet. pro 10 kg Körpergewicht und Tag (= 10 mg Tylosin pro kg KGW).
Die maximale Behandlungsdauer beträgt 5 Tage.
Mastitis bei laktierenden Kühen:
Je eine Injektion mit der obenstehenden Dosierung an 3 aufeinanderfolgenden Tagen.
Der Stopfen der Durchstechflasche sollte nicht mehr als 15-mal durchstochen werden, gegebenenfalls ist ein geeigneter Adapter zur Mehrfachentnahme einzusetzen.
Um eine Unterdosierung zu vermeiden, sollen Körpergewicht und Dosis vor Behandlungsbeginn so genau wie möglich bestimmt werden.
4.10 | Überdosierung (Symptome, Notfallmassnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich |
Überdosierungen bei neugeborenen Ferkeln können zu Schockreaktionen führen.
Essbare Gewebe: | Rinder, Kälber | 28 Tage |
| Schweine | 16 Tage |
Milch: | | 5 Tage |
5 | PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN |
Pharmakotherapeutische Gruppe: Makrolid-Antibiotikum zur systemischen Anwendung
ATCvet-Code: QJ01FA90
5.1 | Pharmakodynamische Eigenschaften |
Tylucyl® 200 ad us. vet. enthält den Wirkstoff Tylosin, der zu den Makrolid-Antibiotika gehört.
Tylosin ist ein Fermentationsprodukt mit antibiotischem Charakter. Es wurde aus einer in Thailand entnommenen Bodenprobe isoliert, welche einen Stamm von Streptomyces fradiae enthielt.
Tylosin bindet sich an die ribosomale 50s-Untereinheit von Prokaryonten und verhindert damit die Proteinsynthese. Tylosin wirkt im Allgemeinen bakteriostatisch, in hoher Konzentration auch bakterizid. Tylosin ist wirksam gegen Mykoplasmen und grampositive Bakterien.
5.2 | Angaben zur Pharmakokinetik |
Nach parenteraler Verabreichung reichert sich Tylosin innerhalb von wenigen Stunden in verschiedenen Geweben an wie Euter, Uterus, Lunge, Haut, Schleimhäute. Tylosin ist basisch, deshalb erfolgt eine Konzentration besonders auch in Makrophagen und in entzündeten Geweben.
Die Serumwerte erreichen bei parenteraler oder oraler Verabreichung nach 1 bis 5 Stunden ihr Maximum, anschliessend fallen sie rasch ab. Hingegen können therapeutische Gewebespiegel während bis zu 24 Stunden gemessen werden. Tylosin wird wenig metabolisiert, vier verschiedene Metaboliten sind bekannt. Beim Schwein wird Tylosin hauptsächlich im Kot ausgeschieden.
Keine Angaben.
6.1 | Verzeichnis der sonstigen Bestandteile |
Propylenglycol (E1520)
Benzylalkohol (E1519)
Wasser für Injektionszwecke
6.2 | Wesentliche Inkompatibilitäten |
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre
Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen/Anbruch des Behältnisses: 28 Tage
6.4 | Besondere Lagerungshinweise |
Bei Raumtemperatur lagern (15°C - 25°C).
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
6.5 | Art und Beschaffenheit des Behältnisses |
50 ml oder 100 ml Klarglas-Durchstechflasche mit Gummistopfen und Aluminiumkappe.
6.6 | Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle |
Nicht verwendete Tierarzneimittel oder davon stammende Abfallmaterialien sind entsprechend den geltenden Vorschriften zu entsorgen.
Vetoquinol AG
Freiburgstrasse 255
3018 Bern
+41 (0)31 818 56 56
info.switzerland@vetoquinol.com
Swissmedic 65'985
Nur für den Vertrieb im Ausland bestimmt.
Abgabekategorie A: einmalige Abgabe auf tierärztliche Verschreibung
9 | DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / ERNEUERUNG DER ZULASSUNG |
Datum der Erstzulassung: | 17.11.2016 |
Datum der letzten Erneuerung: | 16.06.2021 |
09.11.2021
VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND / ODER DER ANWENDUNG
Nicht auf Vorrat abgeben.
Dieser Text ist behördlich genehmigt.
|